Reggie's Goldschmiede Atelier

 

 

 

Der Diamant - der edelste aller Steine.

Diamanten

 

 

 

 

Diamant – eine kurze Geschichte

 

 

Die Geschichte des Diamanten begann in Indien. Wie aus einem in Sanskrit geschriebenen Bericht aus dem 4. Jahrhundert v. Ch. hervorgeht, wurde bereits damals mit Diamanten gehandelt. Der Name des Diamanten geht auf das griechische adamas = unbezwingbar zurück, obschon den Griechen der Diamant unbekannt war. Bei den Römern stand er in hohem Ansehen und man schrieb ihm übernatürliche Kräfte zu. Indien blieb bis ca. 1730 der einzige Produzent.

 

Die indischen Minen waren im 18. Jahrhundert erschöpft, als zufällig, auf der Suche nach Gold, ein Portugiese in Brasilien Diamanten fand. Aufstieg und Fall der brasilianischen Diamantenproduktion spielten sich in nur wenigen Jahren ab.

 

Die Entdeckung grosser Diamantenvorkommen in Südafrika im Jahr 1866 löste einen weltweiten Diamantenrausch aus. Da bis anhin Diamanten nur aus Schwemmland früherer oder gegenwärtiger Flüsse gewaschen wurden, mussten zur Diamantengewinnung neue Bergbautechniken angewandt werden. Aus dem anfänglich chaotischen Abbau in der Kimberley-Mine entstand die marktbeherrschende Stellung der Central Selling Organisation in London. Antwerpen stieg zum führenden Handelszentrum für geschliffene Diamanten auf

 

 

Diamant – das Material

 

 

Diamant ist ein natürliches Mineral. Es besteht aus kristallisiertem Kohlenstoff. Die Verwendung des Wortes Diamant setzt die Echtheit zwingend voraus. Kristallisiert haben Diamanten unter enormer Hitze und Druck ca. 250km im Erdinnern. Durch vulkanische Tätigkeit gelangen sie aus der tieferen Erdkruste in die Nähe der Erdoberfläche. Zur Gewinnung von einem Karat Rohdiamanten müssen ca. 250 Tonnen Gestein gefördert, gebrochen und sortiert werden. Von den geförderten Rohdiamanten sind 95% für Schmuckzwecke nicht geeignet. Die verbliebenen Steine werden sortiert und geschliffen.

 

 

Diamant – die massgebenden Faktoren

 

 

Schliff und Form

Geschliffene Diamanten gibt es in den unterschiedlichsten Formen: Tropfen, Oval, Herz, Triangel um nur einige zu nennen. Wird ein Diamant in einer dieser Schliffformen angeboten, wird das Mineral (Diamant) ebenfalls bezeichnet. Die häufigste und für ein Optimum an Brillanz die geeignetste Schliffform, ist der Brillantschliff mit 57 Facetten. Die Bezeichnung 'Brillant‘ ohne Bezeichnung des Materials darf nur für den runden Diamanten im Brillantschliff verwendet werden.

 

Der Brillantschliff bringt die Schönheit eines Diamanten am besten zur Geltung. Das Licht welches durch die oberen Facetten in den Stein fällt wird im Stein total reflektiert und tritt wieder durch die gleichen Facetten aus. Dabei erfährt es eine Dispersion (Auffächerung in seine Spektralfarben).

 

Aus der Skizze (Abb. 1) geht hervor welchen Weg die Lichtstrahlen im Brillanten nehmen und weshalb Abweichungen von dieser als Idealschliff bezeichneten Schliffform die optische Brillanz beeinträchtigen. Aus der Skizze geht ebenfalls hervor, weshalb die Höhe eines Brillanten in Bezug steht zum Durchmesser und nicht verändert werden darf, da sonst ein Verlust an Leuchtkraft eintritt.

 

 

Abb. 1. Strahlengang im Brillanten (Seitenansicht)
Lichtweg beim Brillanten

 

 

Farbe

Die meisten Diamanten weisen eine gelbliche Färbung durch Stickstoff-Fremdatome auf. Die Farbe entscheidet als weiterer Faktor über den Wert eines Steines. Dabei gilt: je gelblicher desto häufiger in der Natur und entsprechend geringer im Preis. Zur Verwendung als Schmuck üblich, sind weisse, d.h. möglichst farblose Steine. Bei kleinen Brillanten ist der Preisvorteil von gelblichen gegenüber weissen Steinen minimal und bei nicht optimalen Lichtverhältnissen haben weisse Brillanten ungleich viel mehr Feuer.

 

 

Abb. 2. Internationale Farbskala (Auszug; nur D bis J)

CIBJO

GIA

Frühere Bezeichnung

Hochfeines Weiss +

D

River

Hochfeines Weiss

E

Feines Weiss

F

Top Wesselton

Feines Weiss

G

Weiss

H

Wesselton

Leicht getöntes Weiss

I

Top Crystal

J

Crystal

 

 

Gewicht

Das Gewicht eines Diamanten wird in Carat (Abkürzung 'ct.‘ oder 'cts.') angegeben. Ein Carat entspricht 0.2 Gramm. Die Preise für Diamanten werden vom Handel immer in Dollar oder Lokalwährung pro Carat angegeben.

 

 

Reinheit

Die Einschlüsse eines Diamanten bestimmen seine Reinheit. Zu diesen sogenannten inneren Merkmalen gehören Gaseinschlüsse, Flüssigkeitseinschlüsse, sowie feste Einschlüsse (zumeist andere Mineralien). Die Mehrzahl der Diamanten enthält kleinste natürliche Einschlüsse. So lange diese den Strahlengang des Lichtes nicht stören, wird die Schönheit des Steines nicht beeinträchtigt. Dagegen sind Brillanten mit Einschlüssen gegenüber lupenreinen Steinen sehr viel preisgünstiger. Die nachstehende Reinheitstabelle gibt Aufschluss über die Reinheitsgraduierung geschliffener Diamanten.

 

 

Abb 3. Reinheitstabelle (Auszug; nur lupenrein bis piqué1)

if

Lupenrein

vvs (vvs1 und vvs2)*

Sehr sehr kleine Einschlüsse

vs (vs1 und vs2)*

Sehr kleine Einschlüsse

si (si1 und si2)*

kleine Einschlüsse

pique 1

kleine Einschlüsse mit dem trainierten Auge erkennbar

* die Unterteilung in zwei Untergruppen erfolgt nur bei Steinen über 0.47 cts.

 

 

Diamant – Härte 10

 

 

Hart aber nicht unzerstörbar! Erhält ein Diamant einen Schlag oder Druck in Spaltrichtung des Steines können Teile davon absplittern. Das passiert wenn z.B. ein Diamant auf einen steinernen Boden prallt. Im Alltag ein eher unwahrscheinlicher Fall. Der Stein kann zudem in vielen Fällen neu überschliffen und somit gerettet werden. Kleiner zwar – aber nicht weniger ‚brillant’.

Dagegen ist der Stein resistent gegen Säuren, Putzmittel und mechanischen Abrieb. Er weist selbst nach jahrelangem Tragen keinerlei Gebrauchsspuren auf.